Oekologischer Ueberlastungstag 2019

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Der Globale Erdüberlastungstag 2019 („Earth Overshoot Day“)  ist am 29. Juli. An diesem Tag waren die gesamten nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für 2019 verbraucht, die der Weltbevölkerung rechnerisch zur Verfügung stünden, wenn sie nur so viel nutzen würde, wie sich im selben Zeitraum regeneriert. Der globale Erdüberlastungstag war im Vergleich zum Vorjahr erneut um drei Tage nach vorn gerückt, die Überlastung nimmt also weiterhin zu. Damit hatten wir unseren Ökosystemen bereits nach sieben Monaten mehr Holz, Pflanzen, Futtermittel, Fisch & Nahrungsmittel entnommen, als in unseren Fischgründen, Wald-, Weide- und Ackerflächen jährlich generiert werden können. Hinzu kommen die Treibhausgase, von denen die Menschheit bereits mehr in die Atmosphäre ausgestoßen hatte, als ansatzweise von den natürlichen Kreisläufen aufgenommen werden können. Die Folgen davon sind deutlich spürbar und vielen bekannt: der Rückgang der Artenvielfalt, der voranschreitende Klimawandel, schrumpfende Wälder, Überfischung, Müllberge…

https://www.youtube.com/watch?v=z8utpJU7wT0

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# Deutschland

Deutschland hat seinen Anteil an den globalen Ressourcen in diesem Jahr bereits am 3. Mai aufgebraucht. Die deutschen Bundesbürger benötigen viel mehr Rohstoffe als nachwachsen und produzieren viel mehr Müll und Abgase, als der Planet verkraften kann. Am 3. Mai 2019 haben die Bundesbürger bereits den Tag erreicht, ab dem Produktion und Konsum die Belastbarkeit des Planeten überschreiten. Das berechnet das Global Footprint Networkk, eine Umweltorganisation aus den USA, welche jedes Jahr eine Liste der länderspezifischen Erdüberlastunstagstage veröffentlicht. Seit dem 3. Mai, dem deutschen Earth Overshoot Day, leben die Menschen in Deutschhland auf Pump. Einen Tag früher als im letzten Jahr. Mit dem Pro-Kopf Verbrauch und den Emissionen liegen die Menschen in Deutschland auf Platz acht der Weltrangliste. Würden alle Menschen der Erde so leben, bräuchten wir etwa drei Erden. Dabei sind die Emissionen von Treibhausgasen v.a. aufgrund des milden Winters im Vergleich zum letzten Jahr zurückgegangen.

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„Wenn wir die Digitalisierung unverändert fortsetzen, wird sie zum Brandbeschleuniger für die ökologischen und sozialen Krisen unseres Planeten“, warnt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Dass die Informationstechnik erhebliche Auswirkungen auf Umwelt und Natur habe, sei lange unterschätzt worden. Es drohten damit auch mehr Energie- und Rohstoffverbrauch, mehr Konsum und mehr Verkehr (vgl. KREMPL 2019).

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Der Earth Overshoot Day ist eine Kampagne der Organisation Global Footprint Network und bezeichnet den Tag des Jahres, ab dem die Menschen mehr natürliche Ressourcen verbrauchen als die Erde produziert. Es ist also der Zeitpunkt, an dem wir aus ökologischer Sicht über unsere Verhältnisse leben. Die Berechnungen beruhen auf dem ökologischen Fußabdruck von 150 Nationen. Den größten Einfluss darauf haben z.B. unser Wasserverbrauch, die Lebensmittelproduktion, Wohnen und Brennstoffe. Andere Bezeichnungen für den Earth Overshoot Day sind Ecological Debt Day, Welterschöpfungstag, Erdüberlastungstag und Ökoschuldentag.

In diesem Video werden noch einmal die wichtigsten Fakten zum ökologischen Fußabdruck, aber auch zu den Maßnahmen, die jeder Einzelne von uns ergreifen kann, zusammengefasst.

Zum ersten Mal fand der Earth Overshoot Day am 19. Dezember 1987 statt. Seitdem kam es zu einer deutlichen Vorverlegung des Datums.

Im Jahr 2018 erreichte die Menschheit ihre Ressourcen-Grenze bereits am 01. August und lebten ab diesem Zeitpunkt auf Pump. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Earth Overshoot Day also schon wieder um einen Tag nach vorne gerückt. Im Vergleich zum Gesamtergebnis hat Deutschland, laut Germanwatch, sein Öko-Konto bereits am 02. Mai 2018 überzogen, was vor allem an dem hohen CO2-Ausstoß in den Bereichen Energie, Verkehr und industrielle Landwirtschaft liegt und zudem durch den sehr hohen Flächenanspruch, vor allem für die Fleischproduktion. Deshalb ist es umso wichtiger natürliche CO2-Speicher zu fördern und wieder aufzubauen.

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# Verweise:

Krempl, Stefan: Bundesumweltministerin Svenja Schulze: Digitalisierung Brandbeschleuniger gegenwärtiger Krisen. In: heise online, 9.5.2019, hier.

Schulze Svenja: Die neue DNA: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Aktion. Rede von Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der re:publica 2019. 7.5.2019, hier.

factory – Magazin für nachhaltiges Wirtschaften: Ungestaltete Digitalisierung ist Brandbeschleuniger beim Ressourcenverbrauch, 11.4.2019, hier.

Deutscher Bundestag, Büro für Technikfolgenabschätzung: Energieverbrauch der IT-Infrastruktur. 20.3.2019, hier.

Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung (WBGU): Digitalisierung: Worüber wir jetzt reden müssen. 2018, hier.

Umweltbundesamt (Hrsg.): Instrumente zum Flächensparen. Aktionsplan Flächensparen. Texte 38. 2018, hier.

Deutscher Bundestag, Büro für Technikfolgenabschätzung: Mögliche gesundheitliche Auswirkungen verschiedener Frequenzbereiche elektromagnetischer Felder (HF-EMF). Gutachtenausschreibung. 2017, hier.

Umweltbundesamt (Hrsg.): Quantifying the land footprint of Germany and the EU using a hybrid accounting model. Texte 78. Report No. (UBA-FB) 002497/2, ENG. 2017, hier.

Rueter, Gero: Bodenerosion wird zur globalen Gefahr. In: Deutsche Welle. 17.6.2017, hier.

Flashmob zum Earth Overshoot Day 2017, hier.

Peng! Oekologischer Ueberlastungstag, hier.

Earth Overshoot Day 2016, hier.

Die Zahl des Tages: 0, hier.

Beste, Andrea: Intensivfeldbau: Industrielle Landwirtschaft mit Zukunftsproblemen. In: Heinrich Böll Stiftung (Hrsg.): Bodenatlas. 8.1.2015, hier.e

Take five. Initiative für einen kleineren ökologischen Fussabdruck (2014), hier.

IASS Potsdam: Let’s talk about soil. Lehrvideo. 2012, hier.

Global Footprint Network, hier.

German Watch, hier.

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