Peng ! Oekologischer Ueberlastungstag

INKOTA

Jahrestag der weltweiten Erdüberlastung – Earth Overshoot Day!

Noch früher –

Jahrestag der nationalen Erdüberlastung in Deutschland

Deutscher Erdüberlastungstag: Seit Montag machen wir „ökologische Schulden“. Nachhaltig nutzbare Ressourcen für das Jahr 2017 in Deutschland schon am 24. April aufgebraucht, hier: Pressemitteilung INKOTA.

Footprint der Nationen – Planetarer Ressourcenverbrauch nach Nationen

Jahrestag der kommunalen Erdüberlastung in Freiburg im Breisgau?

Seit Anfang der siebziger Jahre werden weltweit pro Jahr mehr Ressourcen verbraucht als sich in einem Jahr wieder neu bilden können. Das kann einige Zeit gut gehen, doch wird dadurch die Puffer- und Regenerationsfähigkeit der natürlichen Systeme überbeansprucht. Werden beispielsweise zu viele Fische aus dem Meer gefangen, drohen die Bestände zu klein zu werden, um sich wieder erholen zu können. Da wir zurzeit mehr Kohlenstoffdioxid ausstoßen als durch die Meere und die Vegetation wieder gebunden werden kann, sammelt es sich in der Atmosphäre an und treibt so den Klimawandel an.

Nehmen wir den deutschen Ressourcenverbrauch als Grundlage zur Berechnung der nationalen ökologischen Überschuldung („Overshoot“), ist der Überlastungstag bereits am 24. April 2017 eingetreten.

Schlagworte: „Welterschöpfungstag“, „Weltüberlastungstag“, „Ökoschuldentag“ oder „Erdüberlastungstag

 

So wird der Deutsche Erdüberlastungstag berechnet:

Die Daten zur Berechnung des deutschen Erdüberlastungstages stammen vom „Global Footprint Network“, einer Partnerorganisation von INKOTA und Germanwatch. Das Global Footprint Network berechnet jährlich den Tag, an dem die natürlichen Ressourcen erschöpft sind – sowohl bezogen auf einzelne Länder als auch weltweit. Ab dem globalen Erdüberlastungstag, der im August erwartet wird, lebt und wirtschaftet die gesamte Weltbevölkerung für den Rest des Jahres gewissermaßen „auf Pump“.

Bei der Berechnung des Erdüberlastungstages werden zwei Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde Ressourcen aufzubauen und Abfälle sowie Emissionen aufzunehmen, zum anderen der gesamte Bedarf an nutzbaren natürlichen Ressourcen wie Wäldern, Ackerland, Flächen, Lebewesen und Wasser, den die Menschen für ihre derzeitige Lebens- und Wirtschaftsweise brauchen. Der Erdüberlastungstag verdeutlicht somit die ökologischen Grenzen des Planeten und zeigt auf, ab wann die Erde im ökologischen Defizit ist.

 

Die Entwicklung der Welterschöpfungstage (Earth Overshoot Day) berechnet mit dem National Footprint Account Version 2017 von Global Footprint Network war bisher:

 

2017, XXL August

2016, 03. August. Siehe auch hier.

2015, 04. August

2014, 04. August (Gründungsjahr von Take 5)

2013, 05. August

2012, 06. August

2011, 05. August (Gründungsjahr Netzwerk Transition Town Freiburg)

2010, 09. August

2009, 20. August

2008, 16. August

2007, 15. August

2006, 21. August

2005, 26. August

2004, 02. September

2003, 10. September

2002, 19. September

2001, 23. September

2000, 23. September

1995, 05. Oktober

1990, 13. Oktober

1985, 05. November

1980, 04. November

1975, 01. Dezember

1971, 21. Dezember

Als Overshoot bezeichnet man den Fehlbetrag zwischen der Biokapazität und dem Ökologischen Fußabdruck (Footprint). Im Konzept eines Buchhaltungssystems gibt er den Fehlbetrag zwischen Kapital (inklusive Zinsertrag) und Ausgaben an, mit anderen Worten: die Schulden.

INKOTA

Das Global Footprint Network (GFN) berechnet in jedem Jahr die auf der Erde verfügbare Biokapazität und stellt sie dem Ökologischen Fußabdruck (Footprint) gegenüber. Ist der Footprint größer als die Biokapazität, dann spricht man von einem “Overshoot”, also einer globalen ökologischen Überschuldung. Zurzeit beansprucht die Menschheit bereits soviel Ressourcen, dass es mehr als 1,5 Planeten Erde bedürfte, um diese zur Verfügung zu stellen.

 

 

Das GFN berechnet für jedes Jahr den Tag neu, an dem der Ökologische Fußabdruck der Menschheit oder eben nur der Deutschen, also die Inanspruchnahme der Natur durch den Menschen, die Biokapazität der Erde übersteigt. Diesen Termin nennen wir „Earth Overshoot Day“. Leider wird dieser in jedem Jahr früher erreicht.

 

Earth Overshoot Day

Am 24. April war das Jahresbudget für Deutschland in 2017 bereits aufgebraucht. Seitdem werden mehr Ressourcen verbraucht als sich in einem Jahr wieder neu bilden können. Die Menschheit lebt also seit diesem Termin bis zum Jahresende auf Pump, da sie nun das Naturkapital aufzehrt, statt sich mit den Zinserträgen zufrieden zu geben. Im Deutschen wird der Earth Overshoot Day als Welterschöpfungstag bezeichnet.

Das Konzept des Earth Overshoot Day wurde von der englischen NGO “New Economic Foundation” (NEF) im Jahr 2007 entwickelt und wird seitdem alljährlich berechnet. Die Berechnung erfolgt aufgrund der besten verfügbaren statistischen Daten auf globaler Ebene. Auf der Bevölkerungs- und Konsumentwicklung und der Wechselwirkung zwischen der Entwicklung des globalen BIP und dem globalen Ressourcenbedarf sowie einer Abschätzung des global verfügbaren Biokapazität.

Earth Overshoot Day = Biokapazität (gha) / Ökologischer Fußabdruck (gha) x 365

Da weder die Bestimmung der global verfügbaren Biokapazität noch die Messung des Footprints mit wissenschaftlicher Genauigkeit möglich ist, kommt es bei der Abschätzung des Datums zu Schwankungen. Die Tendenz ist jedoch eindeutig: Wir übernutzen unseren Planeten.

 

Seit wann ist die Welt im Overshoot?

Über den längsten Teil der Geschichte hat die Menschheit weniger natürliche Rohstoffe verbraucht und weniger CO2 produziert, als die Erde von sich aus neu schaffen und regenerieren konnte. Dabei gab es lokal sehr wohl Übernutzungen, man denke an Mesopotamien, an die Osterinseln, Irland oder auch Mitteleuropa, wo die Wälder vor der Nutzung der Kohle bereits extrem übernutzt waren. Immer jedoch gab es auch andere Regionen, in denen die Natur Überschüsse produzieren konnte, es gab ungenutzte Landstriche und Erdteile, die die Menschen zusätzlich nutzbar machen konnten. Diese ungenutzten Reserven gibt es nicht mehr ! Neueste

Analysen zeigen, dass die Menschheit erstmals im Jahr 1970 ins ökologische Defizit geriet. Der Fehlbetrag zwischen “Einnahmen” und “Ausgaben”, das ökologische Defizit wächst seitdem kontinuierlich von Jahr zu Jahr.

 

Globale Verhältnisse

Diese Überbeanspruchung des Planeten zeigt sich schon heute in geplünderten Meeren, vernichteten Urwäldern, kaputten Böden, schwindender Biodiversität und allem voran im Anstieg des CO2 in der Atmosphäre. Bei bestehenden Trends wird die ökologische Schuld um 2030 bereits einen ganzen zusätzlichen Planeten ausmachen.

Jeder Mensch nimmt durch sein Verhalten (Wohnung – Ernährung – Mobilität – Konsum) und den allgemeinen gesellschaftlichen Anteil (Grauer Fußabdruck) bioproduktive Flächen in Anspruch, die global begrenzt sind und nicht beliebig erweitert werden können!

Dabei ist der Footprint pro Kopf sehr verschieden, von weniger als einem Global Hektar (gha) in vielen Ländern Afrikas und Asiens bis über 10 gha pro Kopf in Qatar und Luxembourg. Dieser länderweise sehr unterschiedliche Durchschnitts-Footprint zeigt die große Ungleichheit und Ungerechtigkeit auf der Welt. Eine menschliche Katastrophe!

 

 

Zur ökologischen Katastrophe wird es, wenn insgesamt mehr Biokapazität beansprucht wird, als auf der Erde vorhanden ist. Dann spricht man vom globalen ökologischen Defizit (Ecological Overshoot). Das Ende dieses Overshoots ist eine unbestreitbar notwendige Voraussetzung für das Überleben auf unserem Planeten und die zentrale Forderung für jede nachhaltige Entwicklung: Wir können auf Dauer nicht mehr Naturressourcen verbrauchen als die Erde nachliefern kann.

Damit zeigt der Ökologische Fußabdruck wie kein zweites Maß, wie weit ab von jeglicher Nachhaltigkeit die Besatzung des „Raumschiff Erde“ agiert!

 

Weitere Hinweise:

Das Raumschiff Erde

Teil 1: Der Treibstoff

Teil 2: Die Piloten

Teil 3: Der Antrieb

Teil 4: Die Raumkapsel

Teil 5: Die Besatzung

 

William Rees (Begründer des Konzepts des „Ökologischen Fußabdrucks“) erklärt der ökologischen Fußabdruck in: Wachstum, was nun? Ein Film von Marie-Monique Robin für arte. 93 Minuten, 2014.

Lokale Währungen gegen Wachstumszwang und Zinssystem, in: Wachstum, was nun? Ein Film von Marie-Monique Robin für arte. 93 Minuten, 2014.

Die letze Warnung. Die Grenzen des Wachstums. Ein Film von Enrico Cerasuolo für arte. 54 Minuten, 2013.

Weniger ist mehr. Die Grenzen des Wachstums und das bessere Leben. Ein Film von  Karin de Miguel Wessendorf für arte. 52 Minuten, 2013.

Marx Reloaded. Ein Film von Jason Barker. 53 Minuten, 2010.

Die große Entwertung. Die fundamentalen Ursachen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Ein Vortrag von Norbert Trenkle für SWR Tele-Akademie. 45 Minuten, 2015.

Unsere Welt. Ein Film von Jean-Albert Lièvre und Nicolas Hulots. 93 Minuten, 2009.

Home. Ein Film von Yann Arthus-Bertrand. 90 Minuten, 2009.

Der Kollaps – Kein Weg zurück. Ein Film von Noel Docstader. 42 Minuten, 2010.

Der Tag an dem das Öl versiegt. Ein Film von Larry Bambrick für N24. 48 Minuten, 2011.

teikei coffee. Frachtseglertransport für Gemeinschaftsproduktion von Kaffee in Mexiko. Kontakt: Herrmann Pohlmann, Freiburg im Breisgau.

Frachtschiffe setzen Segel. Ein Film von arte, FutureMag. 13:40 Minuten, 14.03.2015.

Timbercoast Cargo under Sail Avontuur. Ein Film von Ulrich Stelzner. 7:81 Minuten, 2016.

Die Timbercoast Geschichte. Ein Film von Lewis Muirhead. 3:21 Minuten, 2017.

Größtes Frachtschiff in Bremen. Ein Film von Daniel Kähler für radio Bremen | buten und binnen. 2:29 Minuten, 22. April 2017.

Avontuur – Timbercoast – Arrival in Bremen am 22.04.2017. Ein Film von Ulrich Stelzner. 5:61 Minuten, 2017.

The Timbercoast Philosophy. Ein Film von Timbercoast. 1:49 Minuten, 2015.

Calling out Greg Hunt at COP21. Ein Film von Timbercoast. 2:23 Minuten, 2015. Frustrations over Greg Hunt’s display of disinterest got in the way of Alex, one of our long time volunteers, asking Greg Hunt his big question „What is the Australian Government doing to actively redirect the Australian economy away from fossil fuels?“.

Abenteuer Frachtenseegler. Ein Film von Frank Baebenroth für NDR | die Nordstory. 58:35 Minuten, 2016. Kapitän Cornelius Bockermann möchte die Frachtschifffahrt umweltschonend betreiben. Dazu baut er mit freiwilligen Helfern einen Schoner um.

 

http://take5.plattform-footprint.de/wiki/overshoot/

http://plattform-footprint.de/verstehen/fussabdruck/

http://www.wwf.at/de/view/files/download/showDownload/?tool=12&feld=download&sprach_connect=3108

http://www.footprint-deutschland.de/

 

About Jörg Beger

Comment

Schreibe einen Kommentar

Du musst eingelogged sein um einen Kommentar zu verfassen.

404 Text