Pro Landwirtschaft und Wald im Dietenbach & Regio

By : Categories : Ernährung,Gerechtes Wirtschaften Comment: 3 Comments

Die Bürgerinititive Pro Landwirtschaft und Wald im Dietenbach & Regio – gegründet am 13.1.2017 – nahm bereits vor der Gründung in einem offenen Brief am 21.12.2016 zur beabsichtigten „Wohn-Bebauung“ und damit Versiegelung von Ackerland im Stadtgebiet Freiburg-Dietenbach Stellung.

Aufgabe und Funktion der gemeinwohlorientierten Flächenbewirtschafer*innen

Der Boden ist eine wichtige Lebensgrundlage und eine nur bedingt erneuerbare Ressource. Er erfüllt vielfältige, für das Leben notwendige Funktionen. Doch Boden und Landwirtschaft bedingen sich nicht nur gegenseitig. Sie sind auch für den Schutz von Wasser, Luft, Klima und Artenvielfalt besonders wichtig.

Böden erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen. Sie sind Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen. Sie sind auch Hauptbestandteil von Landökosystemen und komplexer Wasser- und Nährstoffkreisläufe. Sie dienen als Filter und schützen das Grundwasser, ernähren Pflanzen und beeinflussen das Klima. Böden dokumentieren unsere Natur- und Kulturgeschichte.

So wichtig der Boden für das Leben auf der Erde ist, so erschreckend ist der oft sorglose Umgang und die geringe Wertschätzung für Böden. Böden geraten weltweit unter Druck. Die vollständige Bebauung von Boden führt zu seiner Versiegelung und zur Zerstörung des Bodens.

Ökologisch wertvolle Flächen werden in Bauland und Standorte oder Trassen für Infrastrukturen wie Kläranlagen, Flugplätze, Straßen oder Bahnlinien umgewidmet. Negative Umweltfolgen sowie schädliche städtebauliche, ökonomische und soziale Auswirkungen sind unausweichlich.

Insgesamt sind die Inanspruchnahme immer neuer Flächen und die Zerstörung von Böden auf die Dauer nicht vertretbar und sollten beendet werden. Angesichts global begrenzter Landwirtschaftsflächen und fruchtbarer Böden sowie der wachsenden Weltbevölkerung ist der anhaltende Flächenverbrauch mit all seinen negativen Folgen unverantwortlich. Dies gilt auch und besonders mit Rücksicht auf künftige Generationen.“

 

Gründungsversammlung der Bürgerinitiative (BI) Pro Landwirtschaft und Wald in Freiburg Dietenbach & Regio am 13.1.2017.

Offizielle Gründungsmitteilung der Bürgerinitiative (BI) Pro Landwirtschaft und Wald in Freiburg Dietenbach & Regio am 13.1.2017, hier weiterlesen.

Arbeitspapier Kritik an Dietenbach-Bebauung für Transition Town Freiburg, hier weiterlesen.

Hinweise zum Beschluss des Gemeinderats der Stadt Freiburg (Drucksache G-16/024) Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung – Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten …und Städte und Siedlungen resilient (krisenfest) gestalten (s.u.).

Der Gemeinderat der Stadt Freiburg hat nach kurzer in der Sitzung am 2. Februar 2016 beschlossen, sich der UN-Resolution „2030-Agenda – Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ anzuschließen. Die Resolution enthält 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung, die möglichst weltweit bis 2030 umgesetzt werden sollen. Darunter fallen zum Beispiel Inklusion, Hungerbekämpfung, Geschlechtergerechtigkeit und Schutz der Ozeane. Neu ist die explizite Verankerung der kommunalen Ebene: Städte und Siedlungen sollen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestaltet werden. Der Gemeinderat hat die Verwaltung außerdem beauftragt, die bisherigen Freiburger Nachhaltigkeitsziele in Bezug auf die Resolution zu überprüfen und zu modifizieren.

Quelle, hier.

Siehe auch: Stadt Freiburg (Hrsg.): Amtsblatt. 12.02.2016, Seite 3, hier.:

 

Anmerkungen zu Regionale Krisenfestigkeit und Indikatoren, hier weiterlesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Comment

  • Jörg Beger

    16. März 2017 at 23:57

    „Wir wünschen uns von allen Angesprochenen ein Umdenken. Mehr Einsicht, ja Bescheidenheit bei eigenem materiellem Wohlstand, den nicht alle MitbürgerInnen haben. Wir wünschen uns einen Konsens der Ächtung skrupelloser Ausnutzung ungleicher Besitzverhältnisse durch überhöhte Mieten. Die Stadtpolitik und -verwaltung sollten auch hier mit gutem Beispiel vorangehen und öffentlichkeitswirksam für mehr Fairness auf dem Mietmarkt werben. Wir wünschen uns Einsicht in den Zusammenhang zwischen ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit als Basis des Zusammenlebens der zukünftigen Generationen und damit auch der Unmöglichkeit ständig weiteren Flächenverbrauchs. Wir wünschen uns eine Politik der Umsetzung der Vision eines „Gleichgewichts“ anstelle von „weiterem Wachstum“, um die aktuelle Unvereinbarkeit von Markt einerseits sowie den sozialen und ökologischen Ansprüchen zu überwinden.“

    Prof. Dr. Albert Reif, vom Institut für Forstwissenschaften, Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg hat, auch im Namen vieler weiterer Personen bzw. Verbände, aus der Universität Freiburg und darüber hinaus, einen in großen Teilen lobens- und unterstützenswerten offenen Brief zum Thema „Flächenverbrauch und soziale Ungerechtigkeit in Freiburg“ an Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon geschrieben. Wir möchten diesen Brief hier gerne der Öffentlichkeit zugänglich machen und zur Lektüre empfehlen.

    https://freiburg-lebenswert.de/gleichgewicht-statt-weiteres-wachstum/

  • Jörg Beger

    11. April 2017 at 14:27

    Vernichtende Gesamtkritik in der Rede von Prof. Dr. Klaus-Dieter Rückauer (von der Wählerliste „Für Freiburg“) am 4. April 2017 im Gemeinderat Freiburg zum Thema Stadtteil Dietenbach.

    […]Als Ziel ist über vielen schönen Photos der Präsentation geschrieben: „Entwicklung eines nachhaltigen, bedarfsgerechten und lebenswerten neuen Stadtteils“ – lebenswert könnte er vielleicht in Teilen werden; bedarfsgerecht wegen seiner Kosten keinesfalls; aber nachhaltig, das wird er wirklich: Die dauerhafte, irreparable Zerstörung einer großen natürlichen Fläche von erheblicher ökologischer Bedeutung; die ökonomische Schädigung zahlreicher landwirtschaftlich tätiger Bürger; das Fehlen der vorgeschriebenen Ausgleichsflächen; eine beträchtliche Reduktion der regionalen Landwirtschaft, d.h. der Möglichkeiten einer Ernährung mit regionalen Produkten, also das krasse Gegenteil vernünftiger Strukturpolitik – ein echtes Markenzeichen der selbsternannten Green City.
    Als konstruktive Empfehlungen seien hier nur stichwortartig genannt: Innenentwicklung; Zweckentfremdung-Satzung; Leerstands-Kataster; Ferienwohnungen; höhere Bebauung, wo immer mit der Umgebung verträglich; und eine Menge weiterer Möglichkeiten. Von allen anderen Nachteilen abgesehen, ist Neubau auf der Wiese in jedem Fall zwangsläufig teurer als Innenentwicklung.
    Der Stadtteil Dietenbach ist eine katastrophale Fehlentscheidung.

    https://freiburg-lebenswert.de/fehlentscheidung-stadtteil-dietenbach/

  • Jörg Beger

    23. April 2017 at 21:23

    Auslobungstext für Architektenwettbewerb beschlossen
    Planung für den Stadtteil Dietenbach wird konkret

    Nach dreijähriger Vorbereitung tritt das geplante Wohnquartier Dietenbach in die Realisierungsphase. Der Gemeinderat beschloss am vergangenen Dienstag mit großer Mehrheit nicht nur den umfangreichen Auslobungstext für den Architektenwettbewerb mit zahlreichen Vorfestlegungen, sondern auch das Kooperationsmodell mit der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau.

    Auf den Äckern der Dietenbachniederung ruhen die Hoffnungen auf neue Wohnungsbauflächen. Auf rund einem Quadratkilometer Acker- und Wiesenland diesseits und jenseits desDietenbachs könnten 12.500 Menschen eine neue Bleibe finden.

    Mit den Vorschlägen der Verwaltung, so sagte Baubürgermeister Martin Haag, sei eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Qualität des neuen Stadtteils gewährleistet. Bei der europaweiten Ausschreibung sollen zunächst insgesamt 30 Architekturbüros ihre Vorschläge einreichen. Im zweiten Schritt soll eine kleine Auswahl von Entwürfen von Fachleuten und Bürgerschaft diskutiert und dann überarbeitet werden, bevor die Vergabekommission den Siegerentwurf auswählt. Ziel ist ein urbaner und sozial durchmischter Stadtteil mit Reihen- und Geschosswohnungsbau und insgesamt 5500 Wohneinheiten im freifinanzierten, geförderten und preisgebundenen Miet- und Eigentumswohnungsbau.

    Der Stadtteil soll im Rahmen einer „städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme“ verwirklicht werden. Dieses Instrument des Baurechts erlaubt es der Stadt, die Grundstücke, die sich überwiegend im Privatbesitz befinden, zum Gutachterwert von 15 Euro je Quadratmeter zu kaufen, und später zum Verkehrswert für erschlossene Grundstücke wieder zu veräußern.

    Mit dem Erlös finanziert die Stadt die Infrastruktur aus Straßen, Leitungen, Schulen, Kindergärten und vielem anderen. Weil die meisten der über 400 Eigentümer aber zu diesen Bedingungen nicht verkaufen wollen und die Stadt weder Enteignungen durchführen möchte noch höhere Preise zahlen darf, ist kürzlich die Sparkasse Freiburg als Kooperationspartner hinzugetreten. Sie bietet den Eigentümern jetzt 65 Euro je Quadratmeter und kann nach Beschluss des Gemeinderats nun mit der Stadt eine „Abwendungsvereinbarung“ treffen, mit der ein Interessenausgleich gelingen könnte. Damit verzichtet die Stadt auf den Grunderwerb, verpflichtet die Käufer jedoch auf das städtebauliche Ziel.

    In der Debatte unterstrichen CDU, SPD, JPG, FW und FDP noch einmal die Notwendigkeit des verstärkten Wohnungsbaus – zumal die Bevölkerungszuwachsprognosen immer weiter nach oben deuten. Während vor allem die SPD und FDP darauf drängten, dem preisgünstigen Wohnungsbau Vorrang vor kostentreibenden ökologischen Standards zu geben, forderten Grüne und UL, die energetische und städtebauliche Qualität nicht der Wirtschaftlichkeit zu opfern. FL/FF stellten nicht nur die Notwendigkeit des neuen Stadtteils generell infrage, sondern bezweifelten, ob es überhaupt gelinge, dort preisgünstigen Wohnraum zu errichten.

    http://www.freiburg.de/pb/,Lde/1075114.html

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