Wirtschaftsförderung 4.0: Innovative Wirtschaftsformen in Kommunen stärken

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Das Projekt möchte die regionale Wertschöpfung in Kommunen und kooperative Wirtschaftsformen systematisch fördern. Das stärkt die regionale Wirtschaftsstruktur. Flankierendes Ziel sind Klimaschutz und ein sparsamer Umgang mit Ressourcen.


Potenzielle Effekte in Stichworten: Arbeitsplätze sichern und erhalten, Wirtschaftliche und soziale Stabilität (Resilienz) stärken, Rekrutierungspotenziale ausbauen, ökonomische Subsidiarität vitalisieren, nationalen Abgrenzungspopulismus bekämpfen.

Die Wf4.0 hat fünf Geschäftsfelder. Darin finden sich wiederum zahlreiche Soziale Innovationen, Initiativen und zukunftsweisende Geschäftsmodelle. Sie zu unterstützen, das ist das Ziel der Wirtschaftsförderung 4.0

 

Warum wf4.0?

Das Konzept der »Wirtschaftsförderung 4.0« betrachtet die gesamte Wirtschaft der Stadt Osnabrück und der Region und geht damit über die reine Unternehmensförderung hinaus. Zentraler Akteur des Handlungskonzeptes ist die kommunale Wirtschaftsförderung. Denn die Handlungsfelder Wf4.0 bergen Potenziale zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, nicht nur ehrenamtlich, sondern auch für den Lohnerwerb. Beispielsweise sind durch den Boom beim Carsharing viele Jobs entstanden. »Alternative Energien« wurden lange Zeit belächelt, inzwischen sichern sie das Auskommen von hunderttausenden Handwerkern und Ingenieuren. Beide Entwicklungen haben ihren Ursprung in bürgerschaftlichem Engagement.


Zudem tragen viele lokale Initiativen zur wirtschaftlichen Stabilität bei. Wie solche Initiativen, etwa im Sharingbereich, zu unterstützten sind, das soll im Laufe des Projektes analysiert und modellhaft erprobt werden. Zudem möchte das Projekt zeigen, inwiefern sich deren Tätigkeitsfelder innovativ erweitern können.


Die Formulierung »gesamte Wirtschaft« zielt darauf ab, dass Ökonomie die Gesamtheit aller Einrichtungen und Handlungen ist, die »der planvollen Befriedigung der Bedürfnisse« dienen. Zu den wirtschaftlichen Einrichtungen gehören Unternehmen, private und öffentliche Haushalte, zu den Handlungen des Wirtschaftens Herstellung, Absatz, Tausch, Konsum, Umlauf, Verteilung und Recycling/Entsorgung von Gütern.« Es geht also nicht allein um auf Geld basierten Austausch. Das wird schon dadurch deutlich, dass mehr als die Hälfte aller geleisteten Arbeit nicht bezahlt wird, etwa für Betreuung von Kindern, Pflege von Angehörigen oder Betreuung von Jugendgruppen. Ohne diese Formen der Wirtschaft könnte auch der erwerbliche Bereich nicht existieren.

 

Die Vorzüge der Wf4.0

 

Arbeitsplätze sichern und schaffen
Die systematische Förderung der Regionalwirtschaft, etwa in Form von BuyLocal-Initiativen, sichert Arbeitsplätze im Einzelhandel und stärkt diesen gegenüber dem Onlinehandel. In Osnabrück steht für diese Strategie die Initiative »Heimatshoppen«.


Für sehr viele Maßnahmen der Wf4.0 gibt es populäre Beispiele mit Relevanz für den unmittelbaren Arbeitsmarkt. Beispielsweise können sich RepairCafés zu einem Reparaturnetzwerk wie in Wien entwickeln. Dort haben gewerbliche Reparaturbetriebe allein im Jahr 2017 45 000 Reparaturen durchgeführt (Stand Oktober 2017). Das hat arbeitsmarktpolitische Effekte für das Handwerk und befördert den achtsamen Umgang mit Ressourcen. Die RecyclingBörse in Herford wird von monatlich 20 000 Menschen aufgesucht. Knapp 150 Mitarbeiter werden dort qualifiziert und beschäftigt.


Das RepairCafé Osnabrück hat im Moment noch eher ein Nischendasein. Wf4.0 erörtert zusammen mit solchen Initiativen bzw. »Startups« die relevanten Unterstützungsmöglichkeiten und befördert die Umsetzung.


Anderes Beispiel: Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft hat gegenwärtig den Ruf, ein Nischenthema zu sein. Faktisch sichert es zusätzliche Arbeitsplätze und verhindert, dass die umliegenden Landwirte sich dem Wettbewerb um Dumpingpreise aussetzen müssen. Zudem bindet die Direktvermarktung Rendite an die Region, verkürzt Wertschöpfungsketten und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Woran es hakt, sind aktive Förderimpulse aus den Städten und Regionen.

 

Wirtschaftliche und soziale Sicherheit stärken

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Rekrutierungspotenziale ausbauen

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Wf4.0 versus Rechtspopulismus

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Wf4.0: Emanzipation der Subsidiarität

Die »Wirtschaftsförderung 4.0« ist ein starkes Plädoyer für die politische und ökonomische Subsidiarität der Regionen. Ziel ist nicht die möglichst vollständige Selbstversorgung (»Subsistenz«). Vielmehr geht es Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Hilfe zur Selbsthilfe. Grundsatz: Eine Regelung auf höherer Ebene ist nicht erforderlich, wann immer etwas auf unterer Ebene besser oder gleich gut geregelt werden kann. Im Ökonomischen gilt entsprechend, dass Güter im Nah-Raum hergestellt werden, wann immer dies praktisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Das Konzept richtet sich nicht gegen Globalisierung oder gegen die sozial Benachteiligten. Wf4.0 fördert Lokalpatriotismus und die Identifikation mit der Region. Städte und Region können nur gewinnen.

 

Wf4.0: Weitere Hinweise, hier

Wirtschaftsförderung 4.0 für Osnabrück, Medienecho hier.

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