Systemsprünge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaft

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Abschlussbericht des vom UBA beauftragten Forschungsprojekts zu den „Erfolgsbedingungen für Systemsprünge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaft“ veröffentlicht

Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie hat im Auftrag des Umweltbundesamts zusammen mit Z_punkt GmbH – The Foresight Company und sociodimensions das Projekt „Erfolgsbedingungen für Systemsprünge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaft“ durchgeführt. Ziel des Projekts war die Entwicklung von Leitbildern einer Ressourcenleichten Gesellschaft (RLG) in der Bundesrepublik Deutschland, diese mit gesellschaftlichen Realitäten abzugleichen und Wege zu entwickeln, die den Systemsprung in eine RLG realisieren.

Für die Erarbeitung der Leitbilder wurden im Rahmen von Workshops mit Expertinnen und Experten mit Hilfe der Szenario-Methode, Leitbilder auf Basis von Schlüsselfaktoren und Bedürfnisfeldern entworfen. Die Leitbilder wurden dann von den Teilnehmenden, die aus den verschiedensten Bereichen kommen (Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft, Soziales, Infrastruktur, Architektur und Gesundheit) diskutiert, um deren Zugänglichkeit zum Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung einschätzen zu können. Die einzelnen Leitbilder sind:

  • Genossenschaftliche Regionalität
  • Wirtschaftsfreundliche Ökologisierung
  • Verordnete Mäßigung
  • Freiwillige Genügsamkeit
  • Dematerialisierter Globalismus

Durch eine anschließende qualitativ-empirische Untersuchung der Leitbilder hinsichtlich ihrer Anschlussfähigkeit mit unterschiedlichen sozialen Milieus, wurde zwar eine Veränderungsbereitschaft wahrgenommen, jedoch besteht durch fehlende Informationen und Transparenz und der hohen Komplexität an Wechselwirkungen und Nebeneffekten, eine Unsicherheit der eigenen Möglichkeiten. Die Auswertung der Akzeptanz gegenüber der fünf Leitbilder verdeutlichte, dass ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen wichtig sind und dass auch die Schonung menschlicher Ressourcen zu einer RLG dazu gehören, dabei weist aber jedes Milieu verschiedenste Präferenzen und Kriterien auf, welche Leitbilder besonders zusagen. Durch die Bandbreite der Leitbilder und der unterschiedlichen sozialen Milieus zeigt das Projekt auf, dass vielfältige Handlungsoptionen in den unterschiedlichsten Bereichen möglich sind, für verschiedene Gesellschaftsgruppen aber individuelle Wege gefunden werden müssen. Für eine sozial-ökologische Transformation ist daher eine ganzheitliche und gesellschaftlich orientierte Herangehensweise erforderlich, die auch in Politik und Wirtschaft Veränderungsprozesse herbeiführen muss, um strukturelle Rahmenbedingungen setzen zu können.

Den Abschlussbericht können Sie lesen hier.

Dr. Holger Berg, Dr. Maria Schnurr, Michael Schipperges, Holger Glockner: Erfolgsbedingungen für Systemsprünge und Leitbilder einer ressourcenleichten Gesellschaft. 2018.

Ressourcenleichte Gesellschaft, Nachhaltigkeitsdiskurs, Szenarien, Leitbilder, Veränderungsbereitschaft, Lebensstilforschung, Soziale Milieus

Kurzbeschreibung

Der vorliegende Abschlussbericht fasst die Inhalte des Projekts „Erfolgsbedingungen für Systemsprünge und Leitbilder einer Ressourcenleichten Gesellschaft“ im Überblick zusammen und diskutiert diese. Er stellt damit den ersten Band der Berichte zu diesem Projekt dar. Nach einer Einführung wird die Ressourcenleichte Gesellschaft als ressourcenschonende, weitgehend dematerialisierte Gesellschaft mit hoher Lebensqualität definiert. Es folgt eine Vorstellung der Methodik bei der Leitbildentwicklung und die Skizzierung der Leitbilder selbst. Daraufhin werden die Ergebnisse von Diskussionen zu den Leitbildern mit Expertinnen und Experten in sogenannten Stakeholder-Workshops auf der einen Seite sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen sozialen Milieus in Fokusgruppen und einer moderierten Online Community auf der anderen Seite dargestellt. Hierbei zeigte sich, dass bei allen Teilnehmenden ein Bewusstsein für die Notwendigkeit nachhaltigerer Gesellschaften be-steht, gleichzeitig aber eine Ungewissheit über gegenwärtige Möglichkeiten zu ihrer Erreichung vor-handen ist. Der Beitrag behandelt dann die Dynamik auf dem Weg zu einer Ressourcenleichten Ge-sellschaft. Untersucht wird dabei das Konzept des Systemsprungs als schnellem, radikalem Wandel zur Ressourcenleichten Gesellschaft. In der anschließenden Diskussion werden die Projektergebnisse ebenso wie die Projektmethodik diskutiert. Der Text schließt dann mit einer Ableitung von Handlungsempfehlungen auf Basis der Projekterkenntnisse.

Den Abschlussbericht können Sie hier lesen.

Einladung zum ExpertInnenworkshop „Entwürfe einer ressourcenleichten Gesellschaft“ am 23.-24. Juni 2014, hier.

Agenda zum ExpertInnenworkshop „Entwürfe einer ressourcenleichten Gesellschaft“ am 23.-24. Juni 2014 , hier.

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