Betriebliches Gesundheitsmanagement im CSA-Gewand

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161017-barmer-gek-pfizer-ackerhelden-1Barmer-GEK macht durch Präventionsgesetz Mitarbeiter zu Ackerhelden

Pfizer-Mitarbeiter bewirtschaften in Freiburg ihren eigenen Bio-Acker

An diesem Novembermorgen stehen Desislava Tomorova und Iris Heuser zufrieden auf ihrem eigenen Acker an der Dachswanger Mühle in Umkirch bei Freiburg. Der Wind saust über das trockene Feld und nur manchmal blinzelt die Sonne durch die Wolkendecke. 161017-barmer-gek-pfizer-gemueseDie beiden Frauen strahlen trotzdem. Begeistert stehen sie in ihrem ersten eigenen Bio-Garten und zeigen ihre Ernte. Todorova freut sich schon auf frisch gemachtes Mangold-Pesto aus eigenem Anbau.

Die beiden Mitarbeiterinnen des Freiburger Pfizer-Werks gehören zu den Auserwählten, die an dem Pilotprojekt des betrieblichen Gesundheitsmanagments der Barmer-GEK teilnehmen. „Ich fand die Idee, eigenes Gemüse zu ernten von Anfang an spannend und 161017-barmer-gek-pfizer-ernteauch meine dreijährige Tochter lernt nun die regionalen Gemüsesorten besser kennen“, sagt die Controllerin aus der Finance-Abteilung. Das Gemüse wird auf einem bio-zertifizierten Boden angebaut, wächst ohne Dünger und wird nicht gespritzt. Und das schmeckt man.

Seit April hegen und pflegen die beiden zusammen mit 20 Kollegen, dio ebenfalls per Losverfahren ausgewählt wurden, ihre rund 40 Quadratmeter große Bioacker-Parzelle. Zusammen mit dem Essener Start-up „Ackerhelden“ rief die Krankenkasse Barmer-GEK dieses Projekt ins Leben und ermöglicht dem Pharmaunternehmen sowie einem Freiburger Einzelhandelsgeschäft un deiner kleinen IT-Firma das Pilotprojekt in Sachen Gesindheitsmanagement.

Auch in Mönchengladbach, Stuttgart, Hamburg und Braunschweig ackern Beschäftigte auf bio-zertifizierten Ackerflächen und lernen alles zum Thema Selbstversorgung, Bio-Gemüse und nachhaltigem Konsum. Das Besondere: Die Krankenkasse übernimmtt für die erste Runde des Pilotprojekts die alle Kosten. Eine Parzelle kostet beim Start-up Ackerhelden 299 Euro pro Jahr. Dafür bereiten die Essener den Acker vor, stellen Saatgut und Know-how zur Verfügung. „Für uns war es wichtig, eine Investition zu beginnen, bei der wir die Menschen über einen ganz langen Zeitraum über das Thema gesunde Ernährung und Bewegung nachhaltig informieren können“, erklärt Dirk Fischbach, Hauptgeschäftsführer der Barmer-GEK in Freiburg.

161017-barmer-gek-pfizer-ackerhelden-2Die beiden Ackerheldinnen Todorova und Heuser sitzen täglich mehrere Stunden am Schreibtisch, das kann nicht nur ermüdend, sondern auch ungesund sein. Als „Ackerhelden“ bewirtschaften sie nun mindestens vier Stunden die Woche nach Feierabend ihren eigenen kleinen Acker. „Es tut gut, einfach mal Dampf abzulassen und zu entspannen“, erzählt Todorova. Auch Kollegin Heuser erzählt, dass sie sich seit Beginn des Projekts zufriedener, ausgeglichener und motivierter fühlt.

Die beiden Ruhrpottler Tobias Paulert und Birger Brock gründeten das Start-up „Ackerhelden“ im Dezember 2012 und starteten im April 2013 mit der ersten Saison auf einem gepachteten Acker in Berlin. 2016 bewirtschaften mittlerweile insgesamt 3500 Ackerhelden aus 95 Städten 15 Anlagen in Deutschland. Das Konzept ist einfach und die Idee nicht neu: Das Team der „Ackerhelden“ pachtet einen bio-zertifizierten Acker, bereitet die Fläche vor, pflanzen Gemüsekulturen aus 40 verschiedenen Sorten Saatgut an und geben ihren neuen Ackerhelden Tipps im Puncto Anbau, Pflege und Ernährung. „Die Idee ist nicht unsere. Schon in den 80er Jahren stellte die Stadt Wien ihren Bürgern Grünflächen zur Verfügung. Das hieß aber noch lange nicht, dass die Städter diese auch bewirtschaften konnten“, erklärt Gründer Paulert.

Wir nehmen unsere Kunden ganz eng an die Hand und begleiten sie in der Saison von Mai bis November, damit es funktioniert.“ Die Ackerhelden bekommen zu Beginn der Saison alles Wissenswerte vom Essener Team mit auf den Weg und lernen, wie man mit Schädlingen umgeht oder welche Pflanzen sich gut verstehen. Zuerst richtete sich das Angebot der Biogärtner nur an Privatpersonen, die in der Stadt wohnen, aber selber Gemüse anpflanzen wollen. Nun können auch Betriebe mitackern.

Das sorgt nicht nur für gesundes Gemüse, sondern auch ein besseres Betriebsklima. „Ich habe häufig Gemüse für unsere Kollegen mit ins Büro genommen, die nicht an dem Projekt teilnehmen konnten“, erzählt Heuser, die die üppige Ernte von Mangold und Zucchini auch gar nicht verzehren könnte.

Auch in der kommenden Saison kann sich die Barmer-GEK eine Kooperation mit den Ackerhelden in Freiburg gut vorstellen. „Es ist wichtig, dass betriebliches Gesundheitsmanagement keine Eintagsfliege ist“, sagt Fischbach, „sondern dass man dauerhaft und nachhaltig an den Themen dranbleibt.“

 

# Ergänzungen

Nach der Arbeit auf den Acker – und die Kasse zahlt

Die Barmer-GEK-Krankenversicherung macht Mitarbeiter des Pharmakonzerns Pfizer zu Biogärtnern, um ihre Gesundheit zu erhalten, hier.

 

Barmer-GEK macht Pharmakonzern-Mitarbeiter aus Freiburg zu Ackerhelden

Freiburg (17.10.2016) Seit Juni pflegen 20 Mitarbeiter von Pfizer in Freiburg ein neues Hobby. Zweimal wöchentlich bestellen sie einen Acker in der Nähe ihrer Arbeitsstätte. Dann wird zwei Stunden lang gegossen, gehackt, gepflanzt und geerntet. Mit der Aufzucht von Bio-Gemüse sollen die Hobbygärtner aber vor allem eines pflegen: das eigene Wohlbefinden. Denn dahinter verbirgt sich ein Pilotprojekt des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) der Krankenkasse Barmer GEK und des Essener Start-ups Ackerhelden.

Prävention per Gesetz

Am 25. Juli 2015 wurde das „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention“ („Präventionsgesetz“) erlassen. Auf diese Weise soll die Gesundheitsförderung der Menschen in ihrem direkten Lebensumfeld – Arbeitsplatz, Kita, Schule, Universität oder Pflegeheim – gestärkt werden. Dafür wenden die Kranken- und Pflegekassen seit diesem Jahr über 500 Millionen Euro jährlich auf.

Pressemitteilung Barmer-GEK, hier.

„Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention“ („Präventionsgesetz“-PrävG), hier.

 

 

 

 

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