Geburtsstunde von Bambis Beet
Bericht von Malena
Am 6. und 7. April bebte die Erde vor dem Stadttheater Freiburg: 20 bis 30 Leute wuselten fröhlich durcheinander und verwandelten die bisherigen Rasenflächen in einen vielfältigen Garten- Bambis Beet war geboren!
Im Vorhinein mussten verschiedene Vorbereitungen getroffen werden. Dazu trafen wir uns gemeinsam mit den Projektpartnern von Theater, Lebensdorf e.V. und ProSpecie Rara und teilten die Aufgaben je nach Kompetenzen untereinander auf- es entwickelte sich eine synergetische Kooperation. Susan (Projektleiterin des Theater Freiburgs) kümmerte sich um die Anschaffung größerer Materialien wie Erde, Mulch, Holz und Werkzeuge für die Aktion. Ebenso organisierte sie für beide Tage ein warmes Mittagsessen aus dem Sedancafé, das alle HelferInnen wohlwollend annahmen. Einen groben Plan der Geländegestaltung entwarf ich gemeinsam mit Denis und Steffi. Bei einem gemeinsamen Treffen sahen wir uns das Gelände an und überlegten, wie mit dem vorhandenen Gefälle und dem seit der letzen Aktion im Oktober entstandenen Erdhügel umgegangen werden kann. Zuhause brachte ich einige Ideen zu Papier und es entstand ein kleines Design, das bei der späteren Umsetzung eine große Hilfe sein sollte. Es handelt sich dabei nicht um eine Detailplanung, sondern zeigt eher eine Grundstruktur, die im Tun weiterentwickelt werden kann. So konnten sehr gut auch Menschen mitwirken, die sich vorher keine großen Gedanken über ein Design gemacht hatten. Aus unseren Erfahrungen hatten wir gelernt, dass es bei solchen Aktionen schön ist, das Design möglichst flexibel zu lassen. So können verschiedene Ideen vor Ort mit einfließen, die vorher nie so toll hätten geplant werden können. So sind auch dieses Mal kreative Details entstanden, die nun bei einer aufmerksamen Begehung des Gartens entdeckt werden können!
Mit der Umsetzung begannen wir, indem wir die Grassoden von oben nach unten am Hang abtrugen. In Abbildung 3 und 4 ist zu sehen, wie wir uns anschließend um den Hauptweg kümmerten, der dann als Orientierungspunkt für die Beete und Terrassen diente. Um das Gefälle auszugleichen wurden Treppen eingebaut. Mit Schnur und Holzpfosten steckten wir ungefähr die Wege ab, gruben diese aus und bauten eine Holzumrahmung für die Beete. Es entstanden unterschiedlich große und unterschiedlich geformte Hochbeete, was dem ganzen Garten einen lebendigen Anstrich verleiht. Wie beim letzten Mal legten wir abschließend die Wege mit Vlies aus und bedeckten sie mit Rindenmulch.
In Abbildung 5 ist das Ergebnis zu sehen. Aus zeitlichen Gründen hatten wir uns an diesem Wochenende auf die Herstellung der Beete konzentriert, weniger auf die Pflanzung. Trotzdem haben es dank toller Spenden von Mitwirkenden bereits ein Apfelbaum, Pfirsichbäume, Himbeeren, eine Birke und weitere Blumen und Kräuter in unseren Garten geschafft. Wie auf Bild 5 zu sehen, wurden zahlreiche Sitzflächen geschaffen. Dies war uns diesmal ein wichtiges Anliegen, da der zentrale Garten ein Erholungsraum für Passanten und Bibliothekbesucher bieten soll. Unser ehemaliger Erdhügel wurde zu einer schönen Sitz- und Liegemöglichkeit umgestaltet. Direkt am Gehweg entstand eine breite Sitzgelegenheit, die gleichzeitig auch einen gewissen Schutz für die Beete bietet.
Es war alles in allem ein sehr intensives Wochenende, was neben den neuen baulichen Herausforderungen auch daran lag, dass wir uns für die beiden Tage ursprünglich zwei Flächen zur Bearbeitung vorgenommen hatten. Da schnell deutlich wurde, dass Zeit und Kraft nicht für die Konstruktion beider Flächen ausreichten, entschieden wir uns schließlich für eine kreative Alternative: die zweite Fläche gegenüber der im Oktober angelegten wird sich dank der von unseren Projektpartnern ProSpecieRara organisierten Aussaat zu einem Roggenfeld entwickeln, auf dem im Sommer die Roggenähren zusammen mit Ackersenf, Saat-Wucherblume, Seidenmohn (Kulturform des Klatschmohns), Damaszener-Schwarzkümmel und Kornrade im Wind wiegen.
Am 10. Mai wird bei Pizza und Musik ein buntes Vielfaltsfest im und am Garten gefeiert werden und die Beete eingesät und weiter bepflanzt. Freut euch auf Live-Musik, Köstlichkeiten vom Winzer, Pizza aus dem Steinofen, Suppe und jede Menge Garten-Action!