Transition-Top-Trends: Nachhaltiges Gärtnern, Kochen, Einkaufen und Stadtteilarbeit

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Beim jügsten Einführungs-Workshop der Transition Town Freiburg im Gemeindesaal der Christuskirche waren Urbanes Gärtnern, (Ein)Kochen und Stadtteilarbeit die klaren Spitzenreiter unter den Projektideen.

Auch wenn die Teilnehmerzahl angesichts der langen Pause in der Reihe der Einführungsabende mit 16 Personen eher gering ausfiel, waren die Resonanz und die Arbeitsergebnisse  des jüngsten Transition-Town-Workshops am Montag, 25. Juni 2012 umso beeindruckender. Vielleicht lag das auch an dem absolut ausgewogenen Geschlechterverhältnis von je 8 Frauen und 8 Männern.

Anders als bei den vorigen Einführungsabenden ging es dieses Mal weniger darum, die Geschichte und Philosophie der Transition-Town-Bewegung im Detail zu vermitteln —  das erledigten Rainer Windisch und Manuela Müller von der Kerngruppe der Freiburger Transition Town Initiative in rasanten 30 Minuten per Flipchart-Präsentation und Videoclips aus dem Film In Transition 1.0 — sondern direkt selbst Ideen für Transition-Projekte zu entwickeln. So blieb viel Raum für den intensiven Austausch und das Brainstorming in vier Kleingruppen, die sich nach Himmelsrichtungen beziehungsweise Freiburger Stadtteilen zusammengefunden hatten.

Fokus Ernährung und Wohnumfeld

Nach angeregter Diskussion präsentierten die einzelnen Gruppen den anderen jeweils ihre Ergebnisse und stellten fest, dass es doch eine sehr große Übereinstimmung gab: Zentrales Interesse galt dem Themenkomplex gesunde Ernährung/nachhaltige Produktion und Beschaffung von Lebensmitteln.

Konkrete Ideen dazu sind:

  • Einkaufsgemeinschaften um Bio-Lebensmittel direkt vom Erzeuger aus regionaler Landwirtschaft zu beziehen und so durch weniger Einzeltransporte und Verpackungsmaterial Ölverbrauch und CO2-Ausstoß zu reduzieren
  • Projektarbeit an Schulen: Schüler erfinden ihre Zukunftsstadt 2020+ und nachhaltige Lebensformen für und in der Zukunft / die Präsentation dieser Zukunftsstädte und -dörfer weckt wiederum Bewusstsein und Verhaltensänderungen in der Gegenwart bei Eltern, Freunden und Freundinnen und über die Berichterstattung in den Medien auch in der breiten Öffentlichkeit
  • Anbau von Obst und Gemüse in Gemeinschaftsgärten, auf Balkonen, öffentlichen Flächen sowie auf Zwischengrün und Dächern von Mietshäusern in großen Wohnanlagen
  • Koch-Ernte-Events: Beernten von frei verfügbaren Bäumen/Sträuchern oder aber Kauf regionaler Früchte und gemeinsames Verarbeiten unter fachkundiger Anleitung älterer Menschen, die das Einkochen noch beherrschen, und einer gelernten Ernährungsberaterin.
  • Zusammenlegen mehrere Reihenhausgärten zu einem großen Nutzgarten
  • Baumscheiben bepflanzen, Zwischengrün mit Blumen und Kräutern aufwerten
  • Regentonnen und andere kreative Wasserspeicher aufstellen um in Wohnsiedlungen ohne Wasseranschluss neu gestaltete Gemüse- und Blumenbeete bewässern zu können.
  • Anschaffen und Einrichten gemeinsamer Geräteschuppen und Werkzeugsammlungen, um bei geringerem Geldeinsatz mehr verschiedene und gute Geräte für Holz-, Gartenarbeit und zum Renovieren anschaffen zu können.
  • Baumaterialtauschbörsen etablieren / gebrauchtes Material wiederverwenden

Stadtteilarbeit und Nachbarschaftshilfe

Nicht ganz so oft, aber doch auch mehrfach genannt wurde der Wunsch nach stärkerem Austausch mit Menschen im eigenen Wohnumfeld und dem Wiederbeleben von Nachbarschaftshilfe und zwanglosen Zusammenkünften im Quartier, in Brühl-Beurbarung etwa auf dem Tennenbacher Platz. Ganz deutlich war der Wunsch, weniger anonym zu leben und ein offenes Ohr für Nöte und Sorgen der Mitmenschen zu haben, aber auch selbst Unterstützung in Alltagssituationen direkt in der unmittelbaren Nachbarschaft zu haben — so zum Beispiel zum Kinderhüten oder beim Einkaufen im Krankheitsfall.

Zudem ging es um Bewusstseinsbildung und Aufklärung über Ressourcenverbrauch und nachhaltige Lebensweise, vor allem durch Projektarbeit an Schulen.

Interessenten für neue Projektgruppe gesucht

Als konkretes Projekt wird in Kürze das Koch-Ernte-Projekt an den Start gehen, in dem Corina Angrick und eine ausgebildete Ökotrophologin vermitteln, wie Tomaten und regionales Obst zu ebenso leckeren wie haltbaren Sugos, Marmeladen und Wintervorräten verarbeitet werden können. Den erfolgreichen Abschluss dieses Koch-Events wollen wir mit einem Erntedankfest feiern.

Für die übrigen Projektideen suchen wir Menschen mit etwas freier Zeit, viel Freude und Energie zum Mitmachen und Vorantreiben der Projekte. Meldet Euch über unser Kontaktformular, wenn Ihr mitmachen möchtet oder hinterlasst hier einen Kommentar mit weiteren Anregungen oder Euren Gedanken zu den Ergebnissen des Einführungs-Workshops. Wir freuen uns auf einen regen Austausch!

Dokumentation

 

 Foto, Mind Map TT-Einführungs-Workshop
projektideen-stuehlinger projektideen-sueden
Genannte Links

Informationen zu Peak Oil / ASPO Deutschland:  http://www.aspo-deutschland.org/

Verzeichnis frei zugänglicher Obst- und Nussbäume, Beeren und mehr: http://www.mundraub.org/

 

About Manuela_M

Comment

  • Gerhard Schiff

    2. Juli 2012 at 13:28

    Persönlicher Bericht von Gerhard Schiff (Teilnehmer)

    Veranstaltungstermin im Gemeindesaal der Christuskirche am 25. Juni 2011 von 19:30 bis offiziell 22 Uhr, tatsächliches Ende gegen 23 Uhr, da noch Gesprächsbedarf in Kleingruppen vorhanden war und das Ansehen der Wandtafeln im Anschluss Gelegenheit bot, die teils durch Kleingruppenarbeit erstellt wurden.

    Zur Einführung stellte das Leitungsteam(Dame und Herr) mittels vorgefertigten beschrifteten großformatigen Ausarbeitungen TT und deren vielfältigen „Verästelungen“ in viele Lebensbereiche den etwa 20 (?) Anwesenden Damen und Herren unterschiedlicher Altersstufen und-so mein Eindruck- ganz unterschiedlicher Berufsgruppen und Hintergründe vor. Ein Film in englischer Sprache machte deutlich, dass es sich bei TT um eine jetzt schon bereits internationale Bewegung handelt, insbesondere von England kommend auch seit 2005 nach Freiburg gelangte und immer stärker wird. Persönlicher Eindruck:Bürgerbewegung, die eine andere Lebensweise sucht, die die Dinge selbst in die Hand nehmen möchten.Das Leitungsteam ließ auch in einer der Initiativen den Namen Frau Jäger -Flemming durchsickern. Frau Pfarrerin Jäger -Flemming predigte öfters auch in meiner Gemeinde

    Die 4 Gruppen wurden eingeteilt nach „Ost-West-Süd-Nord“,fast alle aus der Wiehre, nur einige Menschen kamen von anderen Stadtteilen und Gundelfingen. Auf einem großformatigen Schaupapier, das später an der Wand erschien und photographiert wurde(Internetaufbau für ein Netzwerk) erschienen von den einzelnen Teilnehmern einer jeden Gruppe die Interessensgebiete- sei es sie beschäftigten sich bereits damit, sei es sie möchten es anvisieren; Gemäß Erinnerung(ohne eigene Notizen) wurden Themen genannt von Bau,Tauschringen (Werkzeuge,Dienstleitungen, die der einzelne nicht tragen kann), gesunde Ernährung (von einer Ernährungsberaterin vorgeschlagen), Netzwerkaufbau der für alle abrufbar ist, Permakultur (interessanterweise von einem Architekten), Abfallverwertungen, Gesundheitsbereich(von einer Ärztin vorgeschlagen) zusammen mit Heilpraktikern/Innen.

    Ich selbst habe die „interkulturelle Gärten“ auf das Papier gebracht und anschließend bei der Vorstellung unseres Plakates auch einige Sätze spontan dazu gesagt, dass es sich im Kern letztlich um soziale Projekte und um Gemeinschaftsgärten handelt und es dabei nicht auf „Gärtnerkenntnisse“ ankommt,es soll Menschen mit verschiedenem ethnischem Hintergrund zusammenführen.

    Überrascht war ich-unabhängig vom ‚Plakat‘ meiner Gruppe- dass auf mehreren anderen Ausarbeitungen der Papiere Gärten erschienen mit Stichwörtern (gemäß Erinnerung) wie Dachgärten, Balkongärten, Permakultur,Gemeinschaftsgärten, Anbau von alten Nutzbäumen deren Standorte im Internet (Netzwerkaufbau) für alle zum Naschen angeboten werden; Auch die anwesende nicht mehr praktizierende Ärztin brachte mit ihrem Anliegen der Gesundheitsfürsorge als integrierenden Bestandteil in Kooperation mit Gartenarbeiten/Anbau ins‘ Gespräch- und ich verband diesen Gedanken auch als gute Synergie mit den Absichten der anwesenden Ernährungs-Fachfrau; Gartenbau ist interdisziplinär angelegt und steht mit der Ernährung naturgemäß eng in Verbindung.

    Anschließend trug ich mich in eine Liste gemäß Empfehlung des Leitungsteams ein mit Stichwort „interkulturelle Gärten“, damit sich das Leitungsteam daran erinnern kann.Möglicherweise wollen sie mit diesem Stichwort (es besteht ja bereits eine Gruppe für das „urbane Gärtnern“) eine neue Initiative aufnehmen, die- meines Erachtens – alle anderen dazu genannten gefallenen Stichworte (Permakultur etc.) eh‘ beinhalten kann. Nach dem offiziellen Ende sprach ich mit einem weiteren Herrn vom Leitungsteam über die bisherigen Bemühungen in meiner Bund-Gruppe (seit März letzten Jahres), Flächen für einen interkulturellen Garten zu erhalten.Ihm waren die Schwierigkeiten bekannt und er war der Ansicht, dass man dafür sogar 2 Jahre sich bemühen müsse .Auch er war meiner Überzeugung(was ich im großen Kreis bereits sagte), dass die Freiflächen (lt. Bundesumweltamt) von Jahr zu Jahr weiter abnehmen.

    Zum Schluss machte das Leitungsteam darauf aufmerksam, dass dringend Freiwillige für die Öffentlichkeitsarbeit gesucht werden, insbesondere auch für den Internetauftritt, Auswertung von Beiträgen für das Netz und deren sachgerechte Einordnung für den Netzwerkaufbau http://www.ttfreiburg.de , wie LINKS zum Abrufen spezieller Themenschwerpunkte.

    Gerhard Schiff, den 26. Juni, 2012

  • Hannes

    4. November 2012 at 13:52

    Neuer Artikel vom Einführungsabend im Oktober: http://ttfreiburg.de/neue-impulse-vom-einfuhrungsabend-im-rieselfeld/

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