Transition (Un-)Konferenz 2011 in Bielefeld
Vom 14.-15. Oktober 2011 fand in Bielefeld die zweite Transition-Konferenz für den deutschsprachigen Raum statt. Auch zwei Aktive aus Freiburg (Lisa &Hannes) waren zusammen mit mit circa 75 weiteren TTlerInnen dabei. Hier ein kurzer Überblick.
Los gings am Freitagnachmittag im Permakulturgarten von TT-Bielefeld. Dort konnten wir bei schönem Wetter und frischem Apfelsaft ein weniger als zwei Monate (!) altes Hügelbeet bewundern. Besonders erstaunlich war, wie groß die dortigen Kohl- und Maispflanzen in so kurzer Zeit geworden sind! Insgesamt überraschend war, wie viel die Bielefelder innerhalb des halben Jahres so auf die Beine gestellt haben.
Immer wieder betont, wurde auch der soziale Aspekt des Gartens als Treffpunkt und Möglichkeit zum lockeren Austausch untereinander.
Interessant war auch das Pipi-Tipi“, eine der zwei „Lebendlauben“ aus frisch gesteckten Weidenbäumchen. Dort drinnen werden nämlich die menschlichen Fäkalien unter Sauerstoffabschluss mithilfe von sogenannten Effektiven Mikroorganismen (EM), welche die Bielefelder selbst vermehren, fermentiert. Durch Zugabe von zerkleinerter Holzkohle(welche selbstverständlich auch selbsthergestellt wird: im selbstgebauten Pyrolyseofen), entsteht daraus die momentan vielerorts vergötterte und enorm fruchtbare Terra Preta. Beeindruckend waren auch die Massen an Regenwürmern, welche sich im tiefschwarzen Komposthaufen tummelten!
Vom Garten ging´s dann ins IBZ, mitten in Bielefeld, wo wir uns mit einer Suppe von den Strapazen der Reise erholen konnten. Neben vielen Gesprächen mit neuen und alten Gesichtern, gab es als Highlight den frisch gedruckten Transition Companion aus Totnes exklusiv schon vor dem offiziellen Verkauf zu kaufen.
Im Anschluss gab es nach Eröffnungsworten von Gerd Wessling (TT-Bielefeld, Transition Deutschland) und Anja Ritschel der Beigeordneten der Stadt Bielefeld (Umwelt u. Klimaschutz) „Verwaltung allein kann das nicht wuppen“, einen Intensiven Vortrag
von Nicole Foss aka Stoneleigh, Finanz- und Energieexpertin aus den USA, zum Thema „Bursting Bubbles“.
Der Abend klang mit Liveband, Tanz und weiteren spannenden Gesprächen aus und ich fand Unterschlupf im Headquartier von Art@Work.
Der Folgetag begann im Naturfreundehaus Oerlingenhausen, mitten im Teuteburgerwald. Nach einem weiteren Willkommen gab es drei parallel laufende Vorträge/Workshops zu den Themen Solarkocherbau, Dragon Dreaming und Tiefenökologie.
Seit dem weiß ich, wie man sich mit einem Euro und Sonnenschein einen über 100 Grad heißen Sonnenherd basteln kann. Siehe dazu auch www.solargourmet.de.
Nach dem Mittagessen (vegan, saisonal und ökologisch,. versteht sich) begann die erste von drei Open Space Einheiten, in meinem Fall zum Thema „Transition in Großstädten“.
Es folgte eine Exkursion zum nahe gelegenen Steinzeitdorf mit Speerwerfen, Kupferarmringtreiben und Feuermachen.
Nach anschließender Stärkung begann dann das Abendprogramm:
Konstantin Kirsch erzählte uns von Permakultur, seinen Lebendbauten, einem Ölmühlen-projekt und der von ihm konzipierten Komplementärwährung/Zeitgutscheinen Minutos.
Dann stand auch schon wieder das Feiern im Vordergrund und einen weitere Band aus Bielefeld rockte das Naturfreundehaus.
Der Sonntag begann mit einem kurzem Plenum, von dem es in die nächsten zwei Open Space Runden ging (für mich waren das „Transition Town – Bewegung oder Verein?“ und „Initiativgruppenaustausch“), deren Ergebnisse nach dem Mittag vorgestellt wurden.
Als Abschlussaktion regte das Team von Art@Work mit einer Kunstaktion noch einmal die Kreativität an, was in folgendem Abschlussfoto gipfelte:
Viele weitere Fotos und etwas Text auf www.transition-un-konferenz-2011.posterous.com. Hier auch der Blog zur ersten Konferenz, 201o in Hannover.
PS: aus zeitlichen Gründen konnte ich leider nicht weiter auf die Inhalte der einzelnen Open Space Sessions eingehen.
Alle Bilder unter CC-BY-NC-ND sven-nieder.de. (Namensnennung)