Wir über uns

Die Transition Town Freiburg stellt sich vor

Transition Town bedeutet Stadt im Wandel. Gemeint ist der Wandel von energiefressenden, umweltzerstörenden und landschaftszersiedelnden urbanen Lebensformen hin zu Städten, die Umwelt und Ressourcen schonen. Für diese inzwischen weltweite Bewegung bedeutet zukunftsfähige Stadtentwicklung eine drastische Einsparung an Energie im Öffentlichen Leben, beim Wohnen und im Verkehr.

Angesichts abnehmender Erdölvorkommen, eines durch gehäuft auftretende Unwetter und schmelzende Eisberge deutlich spürbaren Klimawandels können Bürgerinnen und Bürger nicht länger darauf warten, dass die Politik aktiv wird. Der jüngste Klimagipfel in Durban hat erneut gezeigt, dass mit verlässlichen Regularien zum Klimaschutz sowie für eine zukunftsfähige Erneuerung des Weltwirtschaftssystems nicht zu rechnen ist. Die Devise heißt Wachstum und weiter so. Egal, was es kostet.

Will der oder die Einzelne nicht tatenlos zusehen wie unsere Umwelt irreparabel geschädigt, endliche Ressourcen erschöpft werden und das globale Wirtschafts- und Bankensystem von einer Krise in die nächste taumelt und Schulden anhäuft, heißt es handeln – und zwar jetzt.

Unser Leitbild

TT Freiburg ist eine basisdemokratische Bewegung, die uns Bürgerinnen und Bürger ermutigt, sich aktiv für die Entwicklung einer ökologisch und sozial nachhaltigeren Lebensweise einzusetzen. Diese beinhaltet das Erlernen und Weiterentwickeln von Resilienz in den Bereichen Energie, Ökonomie, Ernährung, Gesundheit und soziales Miteinander. Durch gemeinschaftliches Engagement auf Quartiersebene streben wir gemeinsam mit der Gemeinde einen ökologischen Stadtumbau an. Wir stellen nicht-nachhaltige Strukturen und Prozesse in Frage und unterstützen die Schaffung einer zukunftsfähigen Wirtschaftsweise. Unsere Kinder wohnen in klimaneutralen  multifunktionalen Stadtquartieren, die sich durch ein hohes Maß an Lebensqualität und geringem Ressourcenverbrauch auszeichnen.  Ein zentraler Punkt ist für TT Freiburg dabei die lokale Kooperation und Vernetzung über Vereins-, Institutions- und Geschäftsgrenzen hinweg.

Wie gehen wir vor?

Das Konzept der Transition Towns setzt daher vor Ort, im eigenen Dorf oder der eigenen Stadt an und kehrt den Trend um: Lokal statt global, weniger statt mehr.  Lokal zu handeln, heißt allerdings nicht, die globalen Zusammenhänge aus den Augen zu verlieren. Im Gegenteil — unser Handeln hier vor Ort, soll global verträglich sein. Die Grundideen sind:

  • Energie- und Rohstoffverbrauch drastisch reduzieren
  • Abfälle reduzieren, Verpackungsmüll weitgehend vermeiden
  • nachhaltige Wirtschafts- und Warenkreislaufsysteme schaffen
  • Energie, Lebensmittel, Kleidung und möglichst viele andere Dinge des
    täglichen Gebrauchs lokal oder regional und umweltfreundlich herstellen
  • Soziale Teilhabe ermöglichen, Gemeinwesen schaffen
  • Naturnahes Leben in der Stadt aufbauen

Denn neben dem aktiven Klimaschutz und der Energiewende wollen Transition Towns vor allem eines: Widerstandsfähig beziehungsweise unabhängig sein von der globalen Wirtschaft. Der Transport von Waren und Nahrung verschlingt Unmengen von Öl und ist einer der Hauptverursacher des Klima-Killers CO2. Eine Stadt, die ihre Lebensmittel weitgehend vor Ort anbaut und produziert, verbraucht nicht nur weniger Öl – sie ist im Falle einer Ölverknappung oder steigender Weltmarktpreise auch viel unabhängiger und widerstandsfähiger gegen Mangel und daraus folgender Wirtschaftskrisen.

Ebenso verspricht umweltfreundliche Architektur mit begrünten Fassaden, Dachgärten und Höfen sowohl einen geringeren Energieverbrauch als auch naturnahe Lebensräume in der Stadt. In Gemeinschaftsgärten und landwirtschaftlichen Projekten innerhalb der Stadtmauern können Menschen zusammen kommen und gemeinsam mit anderen Obst und Gemüse für den eigenen Verzehr oder sogar für die örtlichen Restaurants anbauen, wie es in der ersten Transition Town Totnes bereits der Fall ist. Das füllt Geldbeutel, Kühlschrank und Magen. Wichtiger noch: Auch die Seele bekommt Nahrung, weil Menschen selbstwirksam für ihren eigenen Unterhalt sorgen können und weil sie als Teil eines Ganzen sinnvolles Handeln und Wirtschaften erleben.

So entsteht Resilienz – widerstandsfähiges und selbstregulierendes Leben, das sich von Störungen schnell erholt oder gar nicht erst anfällig für Krisen von außen ist.

Seit unserem ersten Treffen am 21. Januar 2011 besteht eine Gruppe von mittlerweile über 50 aktiven und 500 interessierten Personen in Freiburg.

Seit Juli 2011 hat unsere Initiative den Status „offiziell“! (mehr zu den Kriterien)

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