Das Kleinbauern-Dasein im Breisgau
Kleinbauern-Dasein in Deutschland
Wolfgang Hees von der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft erklärt im Interview, warum der internationale Kongress „Global Peasants‘ Rigths“ 2017 in Schwäbisch Hall wichtig war.
Wie würden Sie den Begriff Kleinbauer definieren?
Wolfgang Hees: In Deutschland kann man vom „bäuerlichen Familienbetrieb“ sprechen: ein Betrieb, der überwiegend mit familieneigenen Arbeitskräften nichtagroindustriell produziert.
Welche Schnittpunkte gibt es zwischen deutschen Bauern und Bauern der südlichen Hemisphäre?
Die Hauptforderungen kann man für jede Region herunterbrechen. Zum Beispiel der Zugang zu Land. In Deutschland müssen auch immer mehr Betriebe der Bebauung weichen. Problematisch ist auch der Landverkauf an Nichtlandwirte, Ländereien werden von Banken und Versicherungen aufgekauft. Es scheint, als ob man mit Land heute besser spekulieren kann als produzieren. Ebenso geht es ums Thema Saatgut. Einige wenige Konzerne beherrschen den Markt. Gerade für Biolandwirte ist das schwierig. Überall sind Patente drauf und es werden Nachbaugebühren verlangt. Damit wird es dem Bauern unmöglich gemacht, eigenes Saatgut zu pflegen.
Wie kann der Kongress „Global Peasants‘ Rights“ bei der Lösung der Probleme helfen?
Er ist ein erster Schritt. Wenn die Bundesrepublik der UN-Deklaration von Kleinbauernrechten zustimmt, haben wir endlich eine rechtliche Basis. Die Probleme sind damit natürlich noch nicht gelöst. Nach der Deklaration kommt die UN-Konvention. Es ist aber noch ein langer Weg. Leider gibt es extreme Gegenstimmen aus den USA und Großbritannien, die Bundesregierung ist auch noch zögerlich. Wenn sie ein Zeichen setzten würde und sich positiv für die Deklaration aussprechen würde, hätte das auch eine positiven Effekt auf viele kleinere europäische Länder. Daher war es wichtig, dass der Kongress in Deutschland stattfand.
Deligierter und Bio-Landwirt Wolfgang Hees aus Eichstetten, 56, ist Landwirt. Er sitzt im Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) und ist Delegierter des AbL-Bundesverbands für den UN-Prozess der Kleinbauernrechte-Deklaration.
Comment
Jörg Beger
13. April 2017 at 17:33http://ttfreiburg.de/ai1ec-event/tag-des-kleinbaeuerlichen-widerstands/?instance_id=6148
Jörg Beger
3. Mai 2017 at 12:19AbL: Agrarreform oder Höfesterben
Ein Interview mit Anneliese Schmeh von der „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft“ (AbL) über die Strategien der AbL im Kampf gegen das Höfesterben von Kleinbauern in Baden-Württemberg und anderen Teilen Deutschlands. Anmoderation enthalten.
https://rdl.de/beitrag/abl-agrarreform-oder-h%C3%B6festerben
Jörg Beger
3. Mai 2017 at 12:32„Wir nehmen die Zukunft der Landwirtschaft selbst in die Hand – machen Sie mit!“ Für Ernährungsautonomie und den Erhalt kleinbäuerlicher Strukturen als Alternative zu Dumping-Löhnen und „Geiz ist geil“ stehen Elvira und das Projekt Luzernenhof in Seefelden im Markgräflerland…
Infoveranstaltung am 21. Februar 2012 Abend im Evangelischen Gemeindezentrum in Bad Krozingen, Schwarzwaldtsr. 7 um 20:00 Uhr.
Mehr unter http://www.luzernenhof.de/
https://rdl.de/beitrag/ich-wei%C3%9F-was-ich-esse-neues-solawi-projekt-im-entstehen
Jörg Beger
13. Mai 2017 at 11:31Hier weiterlesen:
Haerlin, Benedikt: Die Party ist vorbei. Die Zukunft der industriellen Landwirtschaft. In: oekom e.V. – Verein für ökologische Kommunikation (Hrsg.): Welternährung. Global denken – lokal säen. 2012, Seite 60-66.
https://www.zukunftsstiftung-landwirtschaft.de/media/Dokumente_ZSL_Links/Artikel_ZSL/party_vorbei_haerlin_mstadtgesp_68.pdf