Hügelbeetbau im Gemeinschaftsgarten

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Bericht: Denis

An einem bewölkten, aber doch erfreulich trockenen Samstag im April (14.) traf sich eine muntere Gruppe GärtnerInnen, den ersten Streich im Gemeinschaftsgarten auszuführen. Eingepasst in eine temperamentvolle Rechtsbiegung unseres neu angelegten, lebhaft geschwungenen Weges, wie ein Kipferl zur Sonne ausgerichtet und deren Sonnenstrahlen erntend- so wollten wir unser neues Hügelbeet im Gemeinschaftsgarten platzieren.

Die Idee der Platzierung entsprang eher der Intuition, wohingegen die Entscheidung für das Hügelbeet als gärtnerisches Element an sich klar begründet und Teil unseres Permakulturdesigns war: Nicht nur die Anbaufläche wird dank der Wölbung um ca. ein Drittel vergrößert, auch die Vegetationszeit verlängert dank der Wärme erzeugenden Verrottung des organischen Materials im Beetinnern. Es ist eine einfache und nützliche Möglichkeit, anfallenden Hecken- und Baumschnitt sowie sonstiges, langsam verrottendes Material loszuwerden. Zudem vermindert sich die Gefahr von Infektionen und Pilzkrankheiten der Pflanzen, da sie nach Nässe schneller abtrocknen. Durch die Höhe des Beetes ist es angenehm zu bepflanzen und zu beernten. Und zu guter Letzt bleibt nach der ungefähr fünfjährigen Lebenszeit des Beetes eine fruchtbare Kompostschicht übrig, die zur Verbesserung des Bodens beiträgt. Trotz der höheren Erosionsanfälligkeit und dem höheren Arbeitsaufwand also Grund genug, dieser Beetform eine Chance zu geben.

Doch wie ist ein solches Hügelbeet eigentlich aufgebaut? Ein kurze Anleitung zum Nachbauen:

Man benötigt:

Einige fleißige GartenhelferInnen

Hecken- und Baumschnitt

Kompost

Laub

Spaten

 Zunächst wird es anstrengend: einen Spaten tief wird in der später gewünschten Beetform die Erde samt Grassoden abgetragen. Dabei hilft es, die Grassoden von der übrigen Erde zu separieren, sodass sie später weiterverwendet werden können. Anschließend beginnt man, den groben Hecken- und Baumschnitt in der Mitte aufzuschichten. Auf diesen werden die Grassoden so platziert, dass das Gras nach unten zeigt. Laub und feinerer Heckenschnitt bilden die nächste Schicht, gefolgt von Rohkompost. Als letzte Schicht wird die zu Beginn ausgehobene Erde mit Komposterde versetzt aufgebracht. 

Dank der zahlreichen, mit anpackenden Hände hatten wir das Beet in rund drei Stunden fertig gestellt. Neben besagten Zutaten verschwand zudem ein Teil unserer Gartenlaube ebenso wie eine Kiste Wurmkompost im gefräßigen Schlund des Hügels, der trotz beachtlicher Menge an Material nicht höher als 70 cm werden wollte. Eine Ecke des früheren Kompost blieb jedoch unangetastet und wurde mit Steinen flankiert, um die dort hausende Eidechsenfamilie nicht ihres Wohnraumes zu berauben. Nachdem das Beet nun einige Wochen ruhen und absacken darf, werden wir es im Mai in Mischkultur bepflanzen und sind gespannt auf die Ergebnisse.

 

 

 

 

 

 

 

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